Hintergrund für dieses Tool
Kvadrat Shade fertigt Rollolösungen mit metallisierten Textilien, die den Energieverbrauch von Gebäuden erheblich senken können. Im Sommer wird der Kühlbedarf reduziert, da das metallisierte Textil die Sonnenstrahlen reflektiert. Im Winter wird der Heizbedarf reduziert, da das metallisierte Textil wärmeisolierend wirkt. Die Energieeinsparungen können auf der Grundlage einer Reihe von Parametern (Textilart, Standort, Ausrichtung, Fensterfläche) berechnet und dann in CO2-Äquivalentemissionen umgerechnet werden. Diese eingesparte Klimabelastung sollte gegen die Klimabelastung durch die Herstellung der Rollolösungen abgewogen werden, was die Berechnung eines Break-even-Punktes für die Rollolösungen ermöglichen würde.

Die Klimaauswirkungen der in den Rollolösungen verwendeten Kvadrat Shade Textilien wurden zuvor durch eine Reihe von Ökobilanzen bewertet, die von Dritten verifiziert und als Umweltproduktdeklarationen (EPDs) registriert wurden.

Dieses CO2-Tool bewertet die Klimaauswirkungen der übrigen Komponenten der Rollolösungen, d. h. der Beschläge sowie des Transports der Komponenten zum Montageort und des Transports der Endprodukte (einschließlich Textilien) zum Kunden.

Methodik
Die EPDs von Kvadrat Shade Textilien sind von Dritten verifiziert und erfüllen die Anforderungen der EN 15804+A1. Die Datenbank ecoinvent v3.4 wurde für die Beschaffung der LCI-Datensätze verwendet. Die allgemeinen Modellierungsregeln der Norm EN 15804+A1 wurden für das Screening der Klimaauswirkungen der Beschläge befolgt. Hier wurde dieselbe Datenbank für die Beschaffung von AKI-Datensätzen verwendet (wenn auch die neuere Version v3.7). Damit sollte die Kohärenz zwischen den Auswirkungen der Textilien und die Beschläge gewährleistet werden. EN 15804+A1 sieht die Verwendung des Systemmodells „Allocation, cut off“ in ecoinvent vor. Dieser Ansatz wird auch als „Methode der recycelten Inhalte“ bezeichnet, da er sich an der Art und Weise orientiert, wie recycelte Materialien dargestellt werden. Bei diesem Ansatz hat der Verbraucher von recycelten Materialien den Vorteil, dass er recycelte Materialien anstelle von neuen Materialien verwendet (das recycelte Materials wirkt sich lediglich beim Recyclingprozess auf das Klima aus). Dementsprechend trägt der Hersteller des recycelbaren Abfalls bei diesem Ansatz nicht zu den Klimaauswirkungen des Recyclings des Abfallmaterials bei.

Es gibt auch andere Ansätze für die Modellierung von Recyclingmaterialien in Ökobilanzen, bei denen die Lasten und Vorteile des Recyclings zwischen dem Verbraucher von Recyclingmaterialien und dem Erzeuger von wiederverwertbaren Abfällen aufgeteilt werden.

Noch ein anderer Ansatz, die Folgemethode, befasst sich mit dem Markt für recycelte Materialien und zielt darauf ab, die tatsächliche Reaktion auf dem Markt zu reproduzieren, wenn die Nachfrage nach einem recycelten Material steigt. Für einige recycelte Materialien bedeutet dies eine Zunahme des Recyclings dieses Materials, für andere wiederum, dass ein anderer Verbraucher des recycelten Materials stattdessen neues Material verbraucht. Der Cut-off-Ansatz wurde für das aktuelle LCA-Screening verwendet, da dies der Ansatz von EN 15804+A1 ist.

Die Datensätze wurden mit der LCA-Software SimaPro extrahiert. Die Datensätze wurden mit der Methode „ReCiPe 2016 Midpoint Hierarchist“ berechnet. Zu beachten ist, dass die Klimaauswirkungen von Textilien in einer vollständigen LCA-Studie, die von Dritten verifiziert wurde, ausführlicher bewertet wurden, während die Klimaauswirkungen von Beschlägen nur gescreent und nicht von Dritten verifiziert wurden. Die Annahmen des Screenings von Klimaauswirkungen von Beschlägen werden im Folgenden skizziert.

Umfang
Die Beschläge für Kvadrat Shade Rollolösungen bestehen aus mehreren Komponenten, die entweder aus Aluminium, Stahl, Zamak oder ABS hergestellt werden.
Die bewerteten Klimaauswirkungen umfassen die Gewinnung von Rohstoffen, die Produktion von Bauteilen und den Transport zum Montageort in Eibergen, Niederlande. Der Transport des Endprodukts zum Kunden wird ebenfalls in einem Worst-Case-Szenario berücksichtigt (Transport der schwersten Produktkonfiguration von Eibergen nach Istanbul). Die Montage (d. h. die Herstellung des Beschlags) wurde von der Prüfung ausgenommen. Das bedeutet, dass die Phasen A1, A2 und A4 in diesem LCA-Screening enthalten sind und die übrigen Lebenszyklusphasen ausgeschlossen wurden.

Rohstoffgewinnung und Komponentenherstellung
Die aus Aluminium gefertigten Beschlagteile bestehen teils aus neuem und teils aus recyceltem Aluminium. Es wird davon ausgegangen, dass das Rohaluminium (Primäraluminiumbarren) aus dem durchschnittlichen Weltmarkt ohne Europa und Nordamerika, aber einschließlich der Türkei stammt. Man geht davon aus, dass dieser Datensatz die Produktion der Aluminiumbeschlagteile für Kvadrat Shade, die in China und der Türkei stattfindet, am besten repräsentiert. Der Datensatz enthält keine durchschnittlichen Transporte zwischen der Produktion von Primäraluminiumbarren und der Produktionsstätte von Aluminiumkomponenten, da davon ausgegangen wird, dass generell Primäraluminiumbarren an der Produktionsstätte verwendet werden. Das recycelte Aluminium wird anhand eines globalen Datensatzes, Europa ausgenommen, für die Veredelung von Post-Verbraucher-Aluminiumschrott zu Aluminiumgussbarren modelliert. Der Datensatz enthält keine durchschnittlichen Transporte zwischen der Recycling- und der Produktionsstätte der Aluminiumkomponenten. Die Produktion von Aluminiumkomponenten wird durch einen globalen Datensatz für die allgemeine „Metallverarbeitung“ zur Herstellung von Aluminiumprodukten dargestellt (pro kg Aluminiumprodukt). Das CO2-Tool ermöglicht es dem Benutzer, den Anteil an recyceltem Aluminium in den Komponenten zu variieren (%).

Die übrigen Komponenten (Stahl, Zamak und ABS) für Kvadrat Shade Rollos werden in Taiwan hergestellt.

Es wird davon ausgegangen, dass das Stahlmaterial (niedrig legiert) vom durchschnittlichen Weltmarkt bezogen wird, wobei die durchschnittlichen Markttransportentfernungen und Transportarten für das Rohmaterial bis zum Produktionsort berücksichtigt werden. Es ist zu beachten, dass diese nicht spezifisch für die Lieferkette von Kvadrat Shade sind. Die Produktion von Stahlkomponenten wird durch einen globalen Datensatz ohne Europa für die allgemeine „Metallverarbeitung“ zur Herstellung von Stahlprodukten dargestellt (pro kg Stahlprodukt).

Beim CO2-Tool wird davon ausgegangen, dass das Zamak-Material zu 100 % aus Zink besteht, dem Hauptbestandteil von Zamak. Es wird davon ausgegangen, dass das Zink vom durchschnittlichen Weltmarkt bezogen wird, wobei die durchschnittlichen Markttransportentfernungen und Transportarten für das Rohmaterial bis zum Produktionsort berücksichtigt werden. Es ist zu beachten, dass diese nicht spezifisch für die Lieferkette von Kvadrat Shade sind. Die Produktion von Zinkkomponenten wird durch einen globalen Datensatz ohne Europa für die allgemeine „Metallverarbeitung“ zur Herstellung von Metallprodukten dargestellt (pro kg Metallprodukt).

Transport zum Montageort und vom Montageort zum Kunden
Für die Ermittlung der Transportentfernungen und Verkehrsmittel von der Komponentenproduktion zum Montageort in Eibergen, Niederlande, und vom Montageort zum Kunden wurde die Website ecotransit.org verwendet. Da die Produktionsländer der Komponenten bekannt sind, die genauen Adressen aber nicht, wurde der Standardstandort von ecotransit für jedes Land verwendet. Dieser Standardstandort ist ein Ort in der geografischen Mitte dieses Landes. Für alle Komponenten hat der Transport von der Produktion bis zur Montage drei Etappen: (1) Transport innerhalb des Produktionslandes per Lkw, (2) Verschiffung per Containerschiff nach Amsterdam und (3) Transport per Lkw von Amsterdam zur Montage in Eibergen. Diese Etappen wurden durch Datensätze für (1) weltweite (ohne Europa) Fracht mit 16–32 t, EURO 4 Lkw, (2) weltweite Containerschiffe und (3) europäische Fracht mit 16–32 t, EURO 4 Lkw dargestellt.

Die Produktion von Aluminiumkomponenten für Kvadrat Shade Rollolösungen kann entweder in der Türkei oder in China erfolgen. Das CO2-Tool ermöglicht es dem Benutzer, zwischen drei Transportszenarien zu wählen, nämlich (1) von der Türkei nach Eibergen, (2) von China nach Eibergen und (3) dem Durchschnitt der Transporte von China und der Türkei.

Für den Transport von der Montage in Eibergen zum Kunden wurde der Einfachheit halber ein Worst-Case-Szenario eingefügt. Das Worst-Case-Szenario besteht darin, immer die schwerste Konfiguration der Rollolösung in Verbindung mit einem Langstreckentransport (von Eibergen nach Istanbul) per Lkw in Betracht zu ziehen. Der einstufige Transport wird durch den Datensatz für den europäischen Güterverkehr mit Lkw der Klasse EURO 4 (16–32 Tonnen) dargestellt.

Kontextdaten
Alle Ergebnisse wurden mit der Norm Reference Glazing G, Solar control Double Glazing berechnet
Die Berechnungen der Isolierung und des solaren Wärmegewinns werden in WIS 3.0.1.SP2 in Übereinstimmung mit den Algorithmen der EN-ISO 52022-3 durchgeführt und basieren auf der jährlichen Sonneneinstrahlung und dem Wärmestrom durch die Fassade.
Lokale meteorologische Daten und Stromkosten basieren auf jährlichen Durchschnittswerten.
Der COP (Coefficient of Performance) der Klimaanlage/Wärmepumpe beträgt bei diesen Berechnungen 3,5.