Der Unterschied zwischen Netto-Null und CO₂-Neutralität

Wir bei Kvadrat wollen unmittelbar handeln, um unsere Emissionen den Erkenntnissen der Klimaforschung gemäß zu reduzieren. Wir freuen uns daher sehr, ankündigen zu können, dass unser kurzfristiges Science Based Target von der Science Based Target Initiative (SBTi) erfolgreich validiert wurde. Als Mitglied der SBTi haben wir uns dazu verpflichtet, unsere Treibhausgasemissionen im Bereich 1–2 bis 2026 um 50 % und bis 2030 um 100 % zu reduzieren, so dass wir bis 2040 im Bereich 1–3 das Netto-Null-Emissionsziel erreichen.
 
Wenn Unternehmen über ihre Maßnahmen zur Begrenzung des Klimawandels berichten, werden die Begriffe Netto-Null und CO₂-Neutralität oft synonym verwendet. Es gibt dabei jedoch entscheidende Unterschiede in den jeweiligen Handlungsansätzen und bei den langfristigen Auswirkungen. Um einen sinnvollen Beitrag zu leisten und eine weitere Beschleunigung des globalen Klimawandels zu vermeiden, müssen wir unsere Treibhausgasemissionen reduzieren und ein Netto-Null-Emissionsziel erreichen. Als eines der ersten von der SBTi validierten Textilunternehmen in Skandinavien haben wir uns dazu verpflichtet, nachhaltige Veränderungen in unserer Branche zu fördern, indem wir konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels ergreifen. Wir sind davon überzeugt, dass die Validierung unseres kurzfristigen Science Based Targets ein erster klarer und wichtiger Schritt in Richtung unseres Ziels ist, bis 2040 das Netto-Null-Emissionsziel zu erreichen. 
 

Die drei Emissionsbereiche 

 
Emissionen werden in der Regel in folgende drei Bereiche eingeteilt: 
 
  • Bereich 1: Emissionen, die direkt von einem Unternehmen selbst verursacht werden, z. B. durch Nutzung von Firmenwagen und allgemeinen Energieverbrauch. 
  • Bereich 2: Emissionen, die im Interesse des Unternehmens entstehen, z. B. durch Stromerzeugung und Heizung. 
  • Bereich 3: Emissionen, die in der Wertschöpfungskette eines Unternehmens entstehen, z. B. durch eingekaufte Produkte oder durch Geschäftsreisen. 

Emissionsreduktion im Vergleich zu Kompensation

Gemäß der SBTi müssen Unternehmen, die ein Netto-Null-Emissionsziel verfolgen, ihre anfallenden Treibhausgasemissionen in allen Bereichen aktiv reduzieren. Maximal 10 % der Restemissionen dürfen kompensiert werden. Eine Verpflichtung zur CO₂-Neutralität hingegen bedeutet lediglich, dass ein Unternehmen seine Emissionen kompensiert (bezieht sich oft nur auf Emissionen in Bereich 1–2). Ein CO₂-Neutralitätsziel lässt sich durch Emissionskompensation erreichen, z. B. durch den Kauf von CO₂-Ausgleichszertifikaten. 
 
Wir müssen der Reduktion und Vermeidung von Emissionen in unseren eigenen Betrieben und Wertschöpfungsketten den Vorrang geben, um die dringenden Dekarbonisierungsziele möglichst schnell umzusetzen und eine weltweite Netto-Null-Wirtschaft zu erreichen. 

Im Folgenden finden Sie eine Gegenüberstellung von Netto-Null und CO₂-Neutralität: 

Netto-Null 

Gilt für alle Treibhausgasemissionen, nicht nur für CO₂ 

Dazu bedarf es der aktiven Reduktion der Treibhausgasemissionen bei den internen und externen Betriebsabläufen eines Unternehmens 

Maximal 10 % der Restemissionen eines Unternehmens dürfen kompensiert werden

Bezieht sich immer auf alle Emissionen in Bereich 1–3 

 

CO₂-Neutralität 

Gilt oft für nur eine Gruppe von Treibhausgasemissionen, nämlich CO₂ 

Die Kompensation für die CO₂-Emissionen eines Unternehmens kann durch Ausgleichsaktivitäten außerhalb der Wertschöpfungskette des Unternehmens erfolgen 

CO₂-Emissionen können zu 100 % kompensiert werden 

Deckt oft nur Emissionen der Bereiche1–2 ab

 

Kvadrat verpflichtet sich der SBTi

Kvadrat strebt als Unternehmen das Netto-Null-Emissionsziel an.
 
Aus diesem Grund sind wir im März 2022 der SBTi beigetreten. Unser Fahrplan für den Übergang zu Netto-Null-Emissionen beinhaltet die Reduktion des Gesamtenergieverbrauchs, die Elektrifizierung von Heizanlagen und Prozessabläufen sowie die Erschließung erneuerbarer Energien, um damit die Grundlagen für eine langfristig nachhaltige Produktion und ebensolche Lieferketten zu schaffen. Darüber hinaus werden wir in vielen unserer Angebotsbereiche Kreislaufsysteme mit Rücknahmeoptionen und Services zur Verlängerung der Produktlebensdauer etablieren. Um bis 2040 unser Netto-Null-Emissionsziel zu erreichen, haben wir genau festgelegte Zielvorgaben:  
 
  • Wir werden bis 2026 eine Verringerung der CO₂-Emissionen in den Bereichen 1–2 um 50 % und bis 2030 um 100 % sowie bis 2040 in den Bereichen 1–3 Netto-Null (Ausgangswert 2019) erreichen
  • Wir werden bis 2025 zirkuläre Services anbieten, die bis zum Jahr 2035 40 % unserer Einnahmen ausmachen werden 
 
Weitere Informationen zu unseren Klimazielen und unseren Umsetzungsplänen finden Sie in unserer Nachhaltigkeitsstrategie.